Minilateralism  Moisés Naím


“[…] we should forget about trying to get the nearly 200 countries to agree. We need to abandon that fool’s errand in favour of a new approach: minilateralism. By this I mean a smarter, more targeted approach. We should bring to the table the smallest possible number of countries needed to have the largest possible impact on solving a particular problem. ”

Naím, Moisés. (2009): Think Small to Tackle the World’s Biggest Problems, in: Financial Times.


Naím argumentiert, dass zwar die Notwendigkeit zur effektiven Zusammenarbeit im Angesicht globaler Herausforderungen beständig steigt, gleichzeitig aber multilaterale Gespräche scheitern, Fristen versäumt werden und Implementierungen ins Stocken geraten. Multilateralismus funktioniere also nicht als Allheilmittel für globale Probleme. Stattdessen schlägt Naím das Konzept „Minilateralismus“ vor: Die kleinstmögliche Anzahl von Staaten die effektiv zu einer spezifischen Problemlösung beitragen kann soll sich zusammenfinden, ohne weitere Staaten aus Repräsentations- oder Inklusions-Überlegungen heraus einzubinden. 

Moisés Naím (*1952 in Libyen) ist früherer Chefredakteur der Foreign Policy, Handels- und Industrieminister von Venezuela und geschäftsführender Direktor der Weltbank sowie Autor zahlreicher Werken zu geopolitischen und ökonomischen Themen.